Erfahrungen im Schweigekloster, Start-Ups und Frühlingserkältungen
Was wir annehmen und ablehnen 🧠
Der Newsletter hat letzte Woche krankheitsbedingt Pause gemacht. Ich hoffe, euch geht es gut und die Frühlingserkältungswelle ist an euch vorbei gegangen. Bei mir hält sie sich hartnäckig – eine gute Möglichkeit, Geduld zu üben.
Zu den Themen dieser Woche:
Nach Sizilien ging es für mich in den schönen Westerwald - zum Schweigen. Input komplett auf 0: Kein reden, kein lesen, keine Musik. Nur ich und meine Gedanken. Der Zeitplan war strikt. Yoga von 6 bis 8 Uhr. Frühstück um 8.30 Uhr. Ab 10 Uhr dann fünf Runden meditieren (insgesamt 2,5 Stunden), Mittagessen und dann wieder meditieren, Abendessen und ein Dharma-Talk. Repeat.
Nach 10 Stunden meditieren insgesamt und der sonstigen Stille kann ich sagen, meine Gedanken sind ganz schön witzig. Und das, was ich den ganzen Tag so denke, dreht sich um die Vergangenheit und die Zukunft, selten um das Jetzt. Auch ist jeder Gedanke kontiert mit einer From des „Annehmens“ oder „Ablehnens”.
So funktioniert unser Gehirn - wir filtern konstant tausende Informationen und es wird meistens direkt ausgemistet, was wir davon annehmen oder ablehnen. Und das geschieht auf Basis von Prägungen und Erfahrungen. In dem Zustand der Beobachtung dessen - der durch langes Meditieren erreicht wird - können wir die Bewertung beobachten und neu entscheiden - ansetzen, bevor wir im Autopiloten auf Basis von Prägungen loslaufen. Das Phänomen des „Annehmen“ und „Ablehnen“ hat mich diesmal sehr bewegt. Hier hat mir in keinem Fall das „Wieso“ geholfen und ein oft resultierendes Hinterfragen, was da so in meinem Kopf passiert. Hier half lediglich die Wahrnehmung dessen und eine Begegnung mit Neugierde.
Die Mahlzeiten in der Gruppe im Schweigen waren trotz Stille sehr verbunden. Das lenkt den Fokus darauf, dass wir ohne Worte aufmerksamer sind und auf andere Anzeichen schauen. Zuhören geht auch ohne Worte. Die Stille zu akzeptieren schafft eine neue Form der Verbundenheit.
Ich bin sehr dankbar für die kurze intensive Zeit im Kloster und die wundervolle Gruppe. Stille ist für mich immer eine Einladung in ein bewussteres, farbenfroheres und frisches Leben!
Apropos Farbenfroh und Frisch: Auf der Start-Up Konferenz am 21. April meiner Uni habe ich Dr. Jenny Müller kennengelernt, die die Frischemanufaktur gegründet hat. Im Goodiebag der Konferenz gab es bei der Begrüßung einen Drink, der mir direkt aufgefallen ist: Wasser mit Fruchtstückchen. Sofort ging mein Blick auf das Haltbarkeitsdatum und ich war überrascht: Haltbar bis zu 6 Monate! Ich finde das eine großartige Revolution. Bei Getränken ist in der letzten Zeit einiges passiert: Weg von Zucker hin zu natürlicheren Limonaden und jetzt hinzu natürlichen zugesetzten Früchten - I like. Jennys Ansatz ist es, Obst und Gemüse haltbarer zu machen und ich bin gespannt, wohin der Weg mit der Frischemanufaktur noch führt.
Für alle, die noch mit ihrer hartnäckigen Frühlingserkältung kämpfen wünsche ich einen kühlen Kopf und Geduld - (vielleicht mit leckeren Drinks wie Salbei?). Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, seine Gedanken dazu mal zu beobachten, in die Stille zu gehen und sich - wie die Jahreszeiten - neu auszurichten. Wachstum braucht Kraft und dafür brauchen wir Ruhe.
Bis kommende Woche - viel Sonne im Herzen ☀️,
Deine Elena
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